Cat Music

Welche Band, die CatMusic brachte euch am besten gefallen?

Cherry Casino & the GamblersCherry Casino & the Gamblers (30%)
Ray Collin's Hot ClubRay Collin's Hot Club (24%)
Space CadetsSpace Cadets (24%)
B & the BopsB & the Bops (23%)
Hochgevotet: 23622
Band Rezension

Cherry Casino and the Gamblers

  1. Huh Baby
  2. Gonna tear your Playhouse down
  3. Did you hear that Door slam?
  4. You're too high for me
  5. A Bar called Moe's
  6. Baby please come back
  7. Night Train
  8. Five Minutes more
  9. Headlight Blues
  10. All Night Long
  11. Plans without me
  12. Let's play around
  13. Girl next Door
  14. Lump in my Throat
  15. Rockin' and Rollin'

Leuchtgestalter der authentischen Rockin'-Szene in Deutschland sind seit geraumer Zeit Leute rund um Axel Praefcke und Ike Stoye aus Berlin. Genannt seien Ensembles wie Spo Dee O Dee, Ike and the Capers, the Round Up Boys oder die bekannten Cherry Casino. Kombo Cherry Casino and the Gamblers wurden im Frühjahr 2001 als Begleitung zu einem Rayburn Anthony Projekt gegründet. Die Rehearsels fanden in folgender Zusammensetzung statt: Axel Praefcke – Gesang / elektrische Gitarre, Ike Stoye – Saxophon, Michael „Humpty“ Kirscht – zweite Gitarre, „Lucky“ Lehmann – Bassgitarre, Torsten Peukert – Schlagzeug. Leider wurde das Projekt in letzter Minute abgeblasen, die Band sah sich aber in guter Form und gab das Eingeübte weiter. Die Besetzung hat sich inzwischen etwas geändert, Lucky spielt seit zwei Jahren mit der Band nicht mehr, manchmal sitzt auch am Schlagzeug ein Ersatzmann.
Der erste tschechische Auftritt der Band fand im März 2011 in Brünn statt, es war eine Tour de Force, vollgepackt mit Rhythm and Blues und frühem schwarzem Rock and Roll aus Anfang der 50er Jahre. Einer meiner Bekannten, der für Rockabilly/R&B sonst kein Verständnis hat (er hört Sachen wie Pearl Jam und U2), hat mir unmittelbar nach dem Konzertbesuch in Brünn mitgeteilt, dass er den Auftritt hinreißen fand. In seiner Begeisterung hat er sich gleich zwei CDs der Band gekauft und heute spielt er sie in seinem Auto wie besessen. Ja, diese Band ist so was von GUT! Zugegeben, als ich vor x Jahren ihre Demo-Version „Baby Please Come Back“ hörte, konnte ich nicht glauben, dass ich mit einer gegenwärtigen deutschen Band zu tun habe, und war überzeugt, alte gute schwarze US-Klassik zu hören. Die Jungs verstehen ihr Handwerk. Ihre liebevolle und konsequente Bemühung um die genaue Wiedergabe des klassischen Sounds ist an jedem Song erkennbar. Die Band ist stark durch Jump Blues und R&B aus den frühen 50er Jahren im Stil eines Big Joe Turner beeinflusst. Die Tatsache, dass 11 der 14 auf der Platte vorkommenden Songs durch den Frontman Axel Praefcke geschrieben wurden, und dass alle als 40er- oder 50er-Originale durchgehen könnten, ist unglaublich.Das Album wird durch die ungewohnte Umarbeitung der Rockabilly SUN Klassik „Huh Baby” von Luke McDaniels eröffnet – der Song wird hier als schwarzer R&B präsentiert! Es folgt die eigene Komposition „Gonna Tear Your Playhouse Down“, ein hervorragender Jump Blues, als ob durch Wynonie Harris aus 52 gemacht! Aber eigentlich muss man nicht jeden Song kommentieren, alle Aufnahmen sind gut – schlechte Bearbeitung oder misslungener Mix sind auf diesem Album nicht zu finden. Die ganze Platte wurde durch Rhythm Bomb Records produziert, und zwar perfekt. Der Sound ist nicht übertrieben „Vintage“, eben so passend (nur kann ich nicht nachvollziehen, warum nicht als Vinyl-Schallplatte erschienen?). Einfach ein zeitgenössischer Klassiker in seinem Genre, es hat Drive, Rhythmus, Beat, Melodie – alles, was die heutige Musik längst eingebüßt hat. Nur eins verstehe ich nicht – wie können einige DDR-Typen eine genauso hochwertige und vollblutige Platte zur Welt bringe, wie schwarze Musiker im Memphis vor 50 Jahren? Howgh!

CatMusic-Bewertung: * * * *

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